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Das architektonische Konzept liegt im Umgang mit dem Bestehenden. Der Charakter des Gebäudes wird freigelegt, interpretiert und als Grundlage für die neue Nutzung angenommen. Die bauliche Umsetzung erfolgt durch deutlich sichtbare, bewusst reduzierte Eingriffe und Addition neuer Elemente. Alt und Neu, Einschnitte und Ergänzungen stehen nebeneinander und führen zusammen zur Lösung der neuen Aufgabe. Damit werden die funktionalen Anforderungen gelöst und darüber hinaus eine klare architektonische Strategie entwickelt. Jegliche bauliche Massnahme ist vor dem Hintergrund dieser Strategie zum Umgang mit dem Bestandsgebäude und seiner neuen Nutzung zu lesen.

Ziel der Grundrissgestaltung ist eine möglichst grosse Flexibilität auf kleinstem Raum. Die hinzugefügten Elemente werden standardisiert und seriell eingesetzt und tragen damit zur Wirtschaftlichkeit des Projektes bei. Für die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen ist eine variable Belegung der Flächen möglich: Wohnen, Arbeiten, allein oder in Gemeinschaft. In der Wandel- und Veränderbarkeit der Räume liegt die Erfüllung der unterschiedlichen Anforderungen der Bewohner-Zielgruppe von jungen und alten Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit allfällig geringem Einkommen. In der bunten Mischung von Bewohner*innen liegt die Qualität des Zusammenwohnens.

Das Wohnhaus bildet geographisch wie konzeptionell den Auftakt zu dem entstehenden neuen Stadtteil im alten Hafen. Mit seiner architektonischen und gesellschaftlichen Ausrichtung ist es im wahrsten Sinne taktangebend für die Entwicklung des zukünftigen Quartiers.

Umbau Hochbergerstrasse 158, Wohnen und Arbeiten für kleine Haushalte / Wettbewerb 2020
(Härtel Lovis Steinbach Architekten)


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