Zwischen der schützenswerten Schulanlage Entlisberg und dem ergänzenden Neubau bestehen Analogien auf konzeptioneller Ebene. Der Neubau folgt vergleichbaren Leitideen und Strategien, ohne die inhaltliche Einigkeit mit formaler Ähnlichkeit oder gar Anbiederung auszudrücken. Der hohe punktförmige Baukörper und ein Pavillon unter Bäumen setzen wie das bestehende Schulhaus ein Zeichen, zu lesen als Teile eines Ganzen innerhalb des wertvollen örtlichen Zusammenhangs.

Im übertragenen Sinn verlangte die Materialknappheit zu Ende des zweiten Weltkrieges ähnliche Konsequenzen vom Bauen wie heute, vor dem Hintergrund endlicher und eingeschränkt verfügbarer Ressourcen. Die Neubauten beantworten diese Themen mit einer selbstbewussten Bescheidenheit. Wie die vorgefundene Anlage setzen sie Land, Material und Energie sparsam ein, mit dem Bestreben, auf allen drei Ebenen einen möglichst kleinen Fussabdruck zu hinterlassen. Zugleich sind das neue Schulhaus und der Kindergarten Ausdruck der heutigen Zeit und somit moderne Gebäude, wie der Vorgänger in seiner Epoche.

Kern der Entwurfsstrategie ist eine Addition der Funktionen, welche die Hauptnutzungen ins Zentrum stellt und die dienenden Neben- und Technikräume peripher angliedert und einfach hält. Die Neubauten verstehen sich als flexible, mehrfach- und um-nutzbare Strukturen mit dem Ziel, einen hohen Gebrauchs- und Aufenthaltswert für ihre Nutzer zu schaffen. Im Zentrum stehen, gestern wie heute, das Kind, Lernen, Spielen und Lehren, in Gebäuden mit engem Aussenraumbezug, die ihren Zweck in der optimalen Erfüllung ihrer Funktion verstehen.

Projektwettbewerb Erweiterung Schulanlage Entlisberg / 2022


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